Über uns

Die Berliner Singakademie

Der Chor

Die Berliner Singakademie ist einer der bedeutendsten Oratorienchöre Deutschlands. Mit Aufführungen chorsinfonischer Werke und mit A-cappella-Konzerten gehört sie zu den maßgebenden Musikinstitutionen der deutschen Hauptstadt.

Geschichte

Der Chor wurde 1963 gegründet. Konzeptionell und künstlerisch steht er in der Tradition der 1791 von Carl Friedrich Christian Fasch und Carl Friedrich Zelter gegründeten Sing-Akademie zu Berlin. Infolge der Spaltung Berlins musste die alte Sing-Akademie ihre Tätigkeit auf den Westteil der Stadt beschränken. Das galt insbesondere nach dem 1961 erfolgten Bau der Berliner Mauer, durch den die Spaltung der Stadt verfestigt wurde. In dieser Situation ergriff der Cembalist und Kulturpolitiker Hans Pischner die Initiative zur Neugründung einer Singakademie für den Ostteil Berlins. Die Absicht war, das musikalische Erbe der Oratorienliteratur des 18. und 19. Jahrhunderts auch in der DDR zu bewahren und seine Pflege nicht ausschließlich den Kirchenchören sowie den professionellen Chören zu überlassen. Da „bürgerliche“ Vereine in der DDR nicht zulässig waren, bedurfte der Chor einer institutionellen Anbindung. Pischner, der 1963 Intendant der Deutschen Staatsoper geworden war, ermöglichte eine Anbindung an das Opernhaus. Für die Berliner Singakademie war das ein Glücksfall, denn nicht nur, dass sie ihre Proben in den Räumlichkeiten der Staatsoper abhalten konnte, es kam auch zu Patenschaften einiger prominenter, an diesem Haus tätiger Gesangssolisten mit dem Chor. Ferner gelang es Pischner, den damals prominentesten Chordirigenten der DDR Helmut Koch als Direktor – und damit als künstlerischen Leiter – zu gewinnen. Koch übte dieses Amt bis zu seinem Tod 1975 aus; sein Nachfolger wurde Dietrich Knothe. 1989 wurde Achim Zimmermann zum Direktor der Berliner Singakademie berufen.

Seit 1984 finden die meisten Konzerte der Berliner Singakademie im Konzerthaus Berlin, dem früheren Schauspielhaus am Gendarmenmarkt, statt. Aufführungsorte sind aber auch die Berliner Philharmonie und ihr Kammermusiksaal, die Nikolaikirche in Berlin-Mitte sowie die Gethsemanekirche in Berlin-Prenzlauer Berg.

Repertoire

Von Beginn an nahm neben zahlreichen Werken unterschiedlicher Komponisten die Musik Johann Sebastian Bachs, Georg Friedrich Händels und vor allem auch Felix Mendelssohn Bartholdys einen großen Raum in den Konzertprogrammen des Chores ein. Achim Zimmermann setzt diese Tradition und auch die schon unter seinem Vorgänger Dietrich Knothe begonnene Pflege der Chormusik des 20. Jahrhunderts mit großem Engagement fort. Komponisten wie Honegger, Eisler, Martinů, Martin oder Britten fanden in der Proben- und Konzertarbeit ihren festen Platz. Darüber hinaus wird auch der zeitgenössischen Musik Aufmerksamkeit gewidmet. Hinsichtlich der Pflege der Alten Musik arbeitet die Berliner Singakademie immer häufiger mit Spezialensembles zusammen, etwa mit dem Ensemble WUNDERKAMMER. Neben der Aufführung chorsinfonischer Werke legt der Chor großen Wert darauf, mindestens einmal im Jahr ein A-cappella-Konzert aufzuführen. Der Chor tritt in unterschiedlichen Besetzungen auf.

Auftragswerke

2002 kam das Oratorium Medea in Korinth von Georg Katzer nach einem Libretto von Christa und Gerhard Wolf zur Uraufführung; eine Wiederaufführung fand 2015 statt. Im Jahr 2014 wurde Das Glück von Helmut Zapf nach dem gleichnamigen Gedicht von Friedrich Schiller uraufgeführt. Beides sind Auftragswerke der Berliner Singakademie.

Konzertreisen

Die Berliner Singakademie gastierte bereits in vielen Ländern: Gastspielen in der früheren Sowjetunion, in Polen und der Tschechoslowakei folgten nach 1989 Konzertreisen nach Spanien, Frankreich, Israel, Schottland, Italien, Japan und Brasilien. Zuletzt gastierte der Chor im Jahr 2015 in Südafrika (u.a. mit Beethovens Missa Solemnis) und im Jahr 2017 in Lettland (u.a. mit Mendelssohns Oratorium Paulus). Im Oktober 2019 wird der Chor mit dem Requiem von Johannes Brahms nach Südkorea reisen.

Partner

In Berlin arbeitet der Chor mit herausragenden Gesangssolistinnen und -solisten und nahezu allen großen Orchestern der Stadt zusammen. Ständige Partner sind das Konzerthausorchester, das Orchester der Komischen Oper Berlin sowie die Kammerakademie Potsdam. Engagements erfolgten aber auch durch das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin und durch die Berliner Philharmoniker. Dabei arbeitete der Chor u.a. mit Dirigenten wie Claudio Abbado, Marek Janowski, Kristjan Järvi, Vladimir Jurowski, Yakov Kreizberg, Paul Mc Creesh, Kirill Petrenko, Markus Poschner, Helmut Rilling, Heinz Rögner, Ainars Rubikis, Kurt Sanderling, Peter Schreier und Ottmar Suitner zusammen. Kooperationen gibt es auch mit anderen Oratorienchören, darunter vor allem mit dem Philharmonischen Chor Berlin. Beide Chöre führen seit 2005 in Abständen chorsinfonische Werke gemeinsam auf, die einer sehr großen Besetzung bedürfen.

Mitgliedschaften und Förderung

Die Berliner Singakademie ist Mitglied des Verbandes Deutscher Konzertchöre, der European Choral Association – Europa Cantat, der Neuen Bachgesellschaft e.V. und der Mendelssohn-Gesellschaft e.V. Der Chor wird vom Land Berlin – Senatsverwaltung für Kultur und Europa – institutionell gefördert.

 

 

 

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